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Die Dachauer Tracht

Trachtenzug zum Münchner Oktoberfest im September 2000.

Unser Verein ist bewusst kein Trachtenverein. Nach eingehender Beratung beschloss die Vorstandschaft jedoch am 26. Februar 1991 die zum Verein gehörende Tanzgruppe mit einer erneuerten Dachauer Tracht auszustatten, um bei öffentlichen Auftritten ein einheitliches Erscheinungsbild abzugeben. Im Laufe der vergangenen Jahre schafften sich zahlreiche weitere Vereinsmitglieder diese Tracht an, so dass wir bei Festumzügen ein stattliches Bild abgeben.

 

 

Die einstige Hofmark Menzing mit Schloss Blutenburg war über viele hundert Jahre hinweg dem einstigen Landgericht Dachau zugehörig. Daher fiel die Entscheidung auf die Dachauer Tracht, die nachweislich auch in der Obermenzinger Gegend getragen wurde. In enger Abstimmung mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München und dem ehemaligen Bezirksheimatpfleger Volker D. Laturell wurde diese überlieferte Dachauer Tracht erneuert. Die Anschaffung der Tracht wurde finanziell durch das Kulturreferat gefördert.

Die Frauen tragen statt dem seinerzeit üblichen Bollenkittel einen leichten Pliseerock, darüber eine Schürze mit Blumenmuster und in gleichem Muster eine kurze Jacke, jedoch ohne wattierte Ärmel. Das Oberteil des Gwands ist mit Stickereien reichhaltig verziert. Als Kopfbedeckung dient als eine wesentliche Unterscheidung zur historisch überlieferten Dachauer Tracht statt der Schleifenhaube ein sog. „Bramerl“, eine Stoffkappe mit Otterfellbesatz, das im Münchner Umland nachweislich getragen wurde. Handgestickte Strümpfe, Schuhe mit Seidenfransen und ein Weidenkorb vervollständigen die Tracht der Frauen.

Die Männer tragen eine lange schwarze Stiefellederhose, eine bis zum Hemdkragen reichende teils mehrfarbige Weste und darüber einen schwarzen Janker aus feinem schwarzen Tuch mit Paspel eingesäumt. Alternativ zum Janker wird auch der Gehröck oder Gvattersrock. Der Name Gvattersrock hat seinen Ursprung darin, dass ein Junger Mann dieses Kleidungsstück in der Regel entweder von seinem Vater oder aber auch seinem Paten (Gvatersmann) zu seiner Hochzeit als Hochzeitsgwand bekam. Janker oder Gvattersrock sind ebenso wie Weste doppelreihig mit Silbergeldknöpfen besetzt und werden offen getragen. Viel beachtet werden bei den Männern die schwarzen Faltenlederstiefel mit den typischen sechs achteckigen Falten. Als Kopfbedeckung dient der schwarze Dachauer Filzhut mit seitlicher Blumenverzierung und/oder Vereinsemblemen.

Wie oben bereits erwähnt hat sich mittlerweile ein nicht geringer Teil unserer Mitglieder in den vergangenen Jahren die Tracht zugelegt. Unser Verein tritt regelmäßig bei öffentlichen Veranstaltungen anderer Vereine in Erscheinung und nimmt an Festzügen teil, wie z .B. im Jahr 2000 der 100-Jahr-Feier des Trachtenvereins „D’ Würmtaler Stamm“ Pasing e.V., im Jahr 2002 beim 100-jährigen Gründungsfest des Spar- und Unterstützungsvereins Hubertus - Pasing e.V. und dem historischen Trachtentreffen zur 1.200-Jahr-Feier von Garmisch. Im Juni 2003 waren wir anlässlich der 100-Jahr-Feier der Bahnlinie Pasing-Herrsching in Tracht vertreten, 2006 nahmen wir am 60-jährigen Gründungsfest des Volkstrachtenvereins Hinterskirchen, vebunden mit dem 13. Historischen Trachtentreffen, teil. Regelmäßig gehen wir auch im Zwei-Jahres-Turnus am Festzug zum Münchner Oktoberfest mit.

 

Mitglieder in Vereinstracht hinter Schloss Blutenburg im Juni 2006
Margret Rudolph und Josef Kinast, Juni 2006
Am See von Schloss Blutenburg im Juni 2006
Mitglieder in Vereinstracht, Juni 2006
Robert Kinast, Obermenzinger Dorffest Juni 2006
Aufstellen zum Trachtenzug zur Wiesn, 17.9.2006
Trachtenzug zur Wiesn, 17.9.2006
Einzug auf dem Oktoberfest, 17.9.2006
Trachtentreffen in Hinterskirchen, 24.9.2006